Jahrgang (34) 2006
Herausgegeben von der SUEVIA PANNONICA, Vereinigung Ungarndeutscher Akademiker, Sitz Heidelberg,
dem Sozial- und Kulturwerk der Deutschen aus Ungarn, Sitz München
und von der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn, Sitz Stuttgart
Heidelberg, 2007, 144 Seiten
ISBN 978-3-911210-33-1
Die Ausgabe 2006 des „Archivs der Deutschen aus Ungarn“ beinhaltet im ersten Teil musikalische Beiträge von Dr. Franz Metz, Rudolf Fath und Dr. Judith Angster. Im Beitrag „Zur Musikgeschichte der Ungarndeutschen“ beschäftigt sich der Verfasser mit der Entwicklung der deutschsprachigen Chormusik in Ungarn und stellt fest, dass diese nach dem Ausgleich (1867) zurückgedrängt wurde. Um gesellschaftlich zu einer angesehenen Position zu kommen, madjarisierten viele deutsche Musiker ihren Namen, so wurde aus Michael Brand Mosonyi Mihály oder von Karl Huber Hubay Károly. Das war auch der Fall bei den Kantorlehrern in der Zeit von 1880-1914. „Es ist bekannt, dass manche Lehrer oder Kantoren frühzeitig in die Pension versetzt wurden, da sie sich nicht diesen politischen Forderungen beugen wollten“, bemerkt Dr. Metz. Der Autor stellt in seinem Artikel die Dommusik in Wesprim dar und beschreibt ausführlich die geschichtliche Entwicklung der Kirchenmusik bis zum 18 Jahrhundert. Eine Aufzählung der Reihenfolge der Organisten und Domkapellmeister im Wesprimer Dom von 1735 bis 1941 beendet den informativen Beitrag.
Der Artikel von Rudolf Fath und Dr. Judith Angster beschreibt die berühmte Orgelbaufirma in Fünfkirchen „Josef Angster- Orgelbauer (1834-1918)“. Ein wissenschaftlicher Artikel „Der Einfluss neuartiger Windsysteme auf den Klang von Kirchenorgeln“ von J. Angster, S. Pitsch, A. Miklós rundet das Thema ab.
Der nächste Abschnitt bietet den Interessierten unterschiedliche Themenbereiche an, in denen der Leser einen für ihn interessanten Lesestoff finden kann: „Deutschtum und Katholizismus im Königreich Ungarn“ vor dem ersten Weltkrieg“ von Josef Haltmayer, „…per wasser hier angelanget… Donauwörth und die Auswanderung nach Ungarn“ von Ottmar Seuffert, „Drei weitgehend tabuisierte Topoi bei den Donauschwaben“ von Stefan Teppert, „Sakrale Denkmäler in Wudigeß/Budakeszi“ von Maria Herein-Körös und „Der Architekt Samuel Petz (Samu Pecz) und seine Bauten“ von Klaus Loderer.
Der dritte Teil „Feuilleton“ beinhaltet geschichtliche, musikalische Themen, Gedichte von Josef Michaelis, der den Donauschwäbischen Kulturpreis 2007 bekam. Bücherschau schließt die von breitgefächertem Themenangebot geprägte Ausgabe 2006.
Den Jahrgang 34 schmückt ein vierfarbiges Bild von Josef de Ponte mit der Überschrift: “Die drei pannonischen Musen“. Bei der Zusammenstellung der Beiträge hat der Redakteur Rudolf Fath gute Arbeit geleistet.
Katharina Eicher-Müller