Jahrgang (33) 2005

Herausgegeben von der SUEVIA PANNONICA, Vereinigung Ungarndeutscher Akademiker, Sitz Heidelberg,
dem Sozial- und Kulturwerk der Deutschen aus Ungarn, Sitz München
und von der Landsmannschaft der Deutschen aus Ungarn, Sitz Stuttgart

Heidelberg, 2005, 144 Seiten

ISBN 978-3-911210-32-4

Im Mittelpunkt der Ausgabe 2005 des „Archivs der Deutschen aus Ungarn“ steht das Andenken des großen ungarndeutschen Malers Josef de Ponte. Sein künstleri­sches Werk umfasst eine große Palette von Blei- und Betonglasfenstern, Mosaiken, Fresken, plastischer Gestaltung, Buchillustrationen. Der Künstler verschönerte 60 Kirchen und Kapellen in In- und Ausland, wie in Brasilien, Frankreich, Österreich, Spanien, Ungarn und in der Schweiz. Auch „Das Archiv der Deutschen aus Ungarn“ wurde mit den Bildern von Josef de Ponte geschmückt. Nicht nur sein künstlerisches Lebenswerk ist bedeutend, sondern „faszinierte er durch Menschlichkeit“, wie Rudolf Fath in seiner Grabrede betonte.

Der nächste große Abschnitt beinhaltet die wissen­schaft­lichen Beiträge, die aus den Federn von Prof. Dr. Immo EberlProf. Dr. Lajos GecsényiPrälat Josef HaltmayerDr. Ernst HaulerDr. Paul GinderStefan Teppert und Dr. Béla Bellér stammen. In dem Beitrag „Deutschland und Südosteuropa“ analysiert Immo Eberl die Beziehungen zwischen Deutschen und den Völkern Südost­europas, wobei der Verfasser zuerst die Begriffe Deutschland und Südosteuropa genau abgrenzt. Er stellt fest, dass die Kontakte mit Ungarn durch die Konfrontation zwischen Ungarn und Österreich seit 1867 im sog. Ausgleich rückläufig sind. „Durch den Ausgleich war eine Situation geschaffen worden, die dazu führte, dass sich Ungarn immer selbständiger machen konnte, wobei sich eine nationalistische Ent­wicklung anbahnte, die sich gegen die deutschen Bewohner Ungams richtete, aber ebenso auch gegen die aus anderen Nationen stammenden Einwohnern des Landes. Die staatliche Tendenz ging dahin, diese Einwohner des Landes zu magyari­sieren und damit der Gesamt­bevölkerung vollständig zu integrieren“.

In dem Beitrag von Lajos Gecsényi geht es um die „Handels­beziehungen zwischen Ungarn und den süd­deutschen Städten am Anfang der Frühen Neuzeit“. Der Verfasser beweist, dass es rege Handelsbeziehungen zwischen Ungarn und den deutschen Gebieten gab, die sogar Ungarns osmanische Besetzung im Mittelalter und durch die zahlreichen Kriege nicht abbrachen.

Prälat Josef Haltmayer beschäftigt ich mit dem Thema: „Die Ansiedlung der Donauschwaben in Ungarn und ihr Aufstieg bis 1848“. In diesem Aufsatz wird mit einigen „klischeehaften Vorstellungen“ abge­rechnet, die einer Korrektur unterzogen werden müssten, behautet der Autor.

„Die Sathmarer Schwa­ben im Spannungsfeld donauschwäbischen Identitätsbewusstseins und ungarischer Madjarisierungs­politik“ trägt die Überschrift der Beitrag von Ernst Hauler.

Stefan Teppert stellt die Frage: „Wie spiegelt sich der Donauschwabe in den Augen seiner Nachbarvölker?“ Er zeigt auf, wie sich das Bild über die Deutschen während der Geschichte auf dem Gebiet von Serbien, Kroatien, Rumänien und Ungarn änderte.

Den Aufsatz des bekannten Historikers Béla Bellér über György Bodor: „Schatten über der Sekler Landnahme – Kritische Auseinandersetzung mit der Denkschrift des György Bodor“ übersetzte Franz Wesner, gleichzeitig kommentiert der Übersetzer die Fußnoten auf unkonventionelle Weise. Johann Till liefert am Ende des Artikels Hintergrundinformationen. Gy. Bodor war der selbst ernannte Kommissar, der die Vertreibung der Deutschen aus Südungarn mit Härte durchführte.

Paul Ginder schreibt über „Die Rolle der Potsdamer Konferenz bei der Vertreibung der Ungarn­deutschen“.

Der dritte große Abschnitt beinhaltet feuilletonistische Beiträge, wie Erinnerungen, Gedenkzeilen, Anekdoten.

Das Archiv 2005 endet mit Buchbe­sprechungen. Den Jahrgang 33 schmückt ein vierfarbiges Bild von Josef de Ponte mit der Überschrift: „Der friedliche Garten am Heuchelberg“. Für den Inhalt ist Rudolf Fath verantwortlich.

Katharina Eicher-Müller

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