Jahrgang (24) 1996
Herausgegeben von der SUEVIA PANNONICA, Vereinigung Ungarndeutscher Akademiker, Sitz Heidelberg
und dem Sozial- und Kulturwerk der Deutschen aus Ungarn, Sitz München
Ludwigshafen, 1996, 128 Seiten
ISBN 978-3-911210-23-2
Im Mittelpunkt der Ausgabe des „Archivs der Deutschen aus Ungarn“ im Jahre 1996 steht das Material der in Backnang abgehaltenen Kulturtagung des Sozial- und Kulturwerkes der Deutschen aus Ungarn.
Der Leser kann u.a. die Beiträge zu den folgenden Themen „Beitrag der Deutschen zu Aufbau und Tätigkeit der Arbeiter- und Bürgerlichen Parteien in Ungarn“ vom Schriftleiter des Archivs, Friedrich Spiegel-Schmidt, „Die ungarische Diskussion über die Kollektivschuld der Deutschen und die Vertreibung“ von Ágnes Tóth lesen.
Auch das hoch interessante, heikle Thema im Zusammenhang mit den Prozessakten von Franz Basch wird von zwei Autoren dargestellt; die diese Akten studieren und die Ergebnisse in Buchform herausgeben werden, unter dem Titel „Anmerkungen zu den Akten des Volksgerichtsprozesses gegen Franz Basch“ von F. Spiegel-Schmidt und „Stellungnahme zu den Basch-Prozessakten“ von Lóránt Tilkovszky. Lorenz Kerner, der Vorsitzende der Deutschen Landesselbstverwaltung in Ungarn, stellt die neue Organisationsstruktur der Ungarndeutschen dar.
Der Band beinhaltet weiterhin die Lobreden und Begrüßungen anlässlich der Feierstunde der Kulturpreisverleihung. Den Kulturpreis erhielten Adam Englert und Robert Rohr, sowie den Lenau-Preis bekam F. Spiegel-Schmidt und Helmut Rudolf.
Der dritte Teil der Ausgabe 96 stellt noch Artikel von Heinrich Kéri dar, der sich Gedanken über die Siedlungsgeschichte des Komitats Tolnau macht. Der Verfasser behautet, dass „wir bei der Beschäftigung mit der Siedlungsgeschichte des Komites Tolnau oft Dokumente finden, die Behauptungen und Ansichten früherer Forscher widersprechen… So entstand ein Bild, das an wesentlichen Punkten einer Korrektur bedarf.“ Ernst Hauler beschäftigt sich mit der Problematik der Magyarisierung in seinem Beitrag, den wir am Konvent 1995 der Suevia Pannonica gehört haben, „Mißbrauch der Staats- und Kirchengewalt, Niedergang der Sathmarschwaben“.
Es wird auch darüber berichtet, welche die „glücklichen“, engagierten, ungarndeutschen Studenten sind, die im Jahr 1996 die SUEVIA PANNONICA – Förderpreise bekamen.
Der letzte Teil des Archivs beinhaltet die Buchbesprechungen über interessante Neuerscheinungen im Bereich Ungarndeutschtum, wie „Land an der Donau“ von Günther Schrödl, besprochen vom Schriftleiter oder von Wendelin Hambuch zusammengestellte Material über die Tagung des St. Gerhardsweks Ungarn mit der Überschrift „Kirche und Glaube der Ungarndeutschen“. Auch die Ausgaben des germanistischen Instituts in Budapest werden erwähnt; Anna und Katharina Wild: Großmutters Küche oder Holzapfels Bäumelein. Ein „Donauschwäbisches Unterrichtswerk“ ist in Planung von der Arbeitsgemeinschaft Donauschwäbischen Lehrer, das ein eigenes Schulbuch für den fächerübergreifenden Unterricht in den donauschwäbischen Siedlungsgebieten, auch in Übersee für die Volksgruppe der Donauschwaben herausgeben wird.
Den Jahrgang XIV schmückte mit dem Titelblatt Josef de Ponte.
Katharina Eicher-Müller